Seiten

Mittwoch, 18. Juni 2014

Galati-Puzzle

My beloved Galati – sprich: Galaz
Die Stadt, der ich am meisten Tage schenkte.
Eine Industriestadt, eine Hafenstadt und nichts Anziehendes, nichts Sehenswertes, nichts Schönes. Aber auf ihre Art hat die Stadt an der Donau, kurz vor dem Delta gelegen, etwas Ehrliches, etwas Lebendiges und so etwas wie Beschaulichkeit.
Der Zirkus-Kamel-„Americano“ vertraut mir seine handschriftlich verfasste Lebensgeschichte an, die er seit sieben Jahren verschlossen in einem Umschlag bei sich hat. Er habe sie eigentlich einem Fernseh-Talkmaster schicken wollen, damit sein Schicksal bekannt werde. Nun darf ich ihm zuhören und zureden und staune immer wieder über seine Sensibilität und die Kraft seines Herzens („inima buna“). „Du hast recht, ich werde darüber nachdenken“, sagt er, nachdem ich ihn auf seinen grenzwertigen Bierkonsum und auf die vor dem Zirkus herumlungernden Versumpften aufmerksam mache . Er fragt noch, ob es in der Schweiz keine Foundation gebe, die ihm die nötigen 200 Euro für die jährliche Untersuchung der Folgeschäden seiner Zertrümmerungen zahlen könne, die er als Kleinkind durch seine Mutter erlitten hat. Wann hast du deine Mutter das letzte Mal gesehen?  Vor drei Jahren habe er bei ihr angeklopft . „Sie ist doch meine Mutter!“ „Was willst du hier? Verschwinde!“, habe sie zu ihm gesagt und ihm den mitgebrachten Blumenstrauss über den Kopf gehauen. Er verzeiht ihr.


   

Zurück nach Galati.
„Hochparterre“ heisst eine Architektur-Zeitschrift bei uns. Eine andere gibt Tipps zum „Schöner wohnen“. „Saugalat wohnen“ könnte eine weitere sein.






Und die Herren scheissen ins Gras . . .